The Captain’s Voice
Vor den eminent wichtigen Aufstiegsspielen lässt Loki-Captain Florian Danninger die bisherige Saison Revue passieren, blickt voraus auf das Wochenende und gewährt Einblicke ins Innenleben des Vereins.
Vor grossen Spielen gebührt das Wort grossen Spielern. Zu wahrer Grösse gereift ist bei der Loki Stäfa Florian Danninger. Seit dieser Saison bekleidet er das Amt des Mannschaftskapitäns. Als Spielführer führte er die Loki sogleich auf Platz zwei der Tabelle und damit in die Aufstiegsspiele.
Die bevorstehenden Aufstiegsspiele sind für ihn ein absolutes Karriere-Highlight. Eines, auf das der emsige Büezer lange hingearbeitet hat. Selbstverständlich wird der Erfolgscaptain sein Team auch an der Aufstiegsrunde im Rheintalischen Oberriet aufs Spielfeld führen.
Deshalb heisst es nun aus dem Loki-Führerstand respektive dem Loki-Cockpit: «Gentlemen, this is your captain speaking! » Danninger spricht exklusiv und ausführlich über Themen, die in und um die Loki zu reden geben oder gaben – in diesem Sinne: Aber dann sehr zum Wohl!
Rückblick auf die Saison:
Aufgewachsen in den Slums von Stäfa, lebe ich nun den Swiss Dream: Vom Gleisbauer zum Spielführer dieses prestigeträchtigen Vereins. Ich wusste, dass die Aufgabe keine leichte sein würde, musste doch vor wenigen Jahren der damalige Kapitän trotz Nähe zum Präsidenten mangels Erfolgs einstimmig vom Spielerrat abgewählt werden. Die Kapitänsbinde trage ich stets mit Stolz, obschon sie nach intensivem Sommertraining im lokalen Fitnessstudio gemeinsam mit Ronco Siffredi kaum um den Bizeps reichte.
Vor der Saison machte ich bereits einige Simulationen an meinem Zählrahmen, um einen geeigneten Punkteschnitt zu errechnen. 1.5 Punkte pro Spiel sollten es sein, um das minimale Saisonziel Aufstiegsspiele zu erreichen. Mit diesem Schnitt preschten wir konstant von Runde zu Runde. Nach einem Sieg im ersten Spiel des Tages wettete ich jeweils grosse Summen auf ein Remis in der zweiten Partie, sodass der geforderte Punkteschnitt auch strikte eingehalten wird.
Ich habe das Glück, dass ich eine Mannschaft führen darf, die diese Saison von einem grossen Kader Gebrauch machen konnte. Zuerst einmal gaben meine Vorbilder Raffael Meli, Sven Hotschi-Hotzenplotz und Yannick Risotto-Rhyner ihr Comeback auf kompetitiver Stufe und stabilisierten unsere Verteidigung massiv.
Des Weiteren schaffte die junge Sturmlinie rund um Timo Payer (TP), Niels Vetsch (NV) und Jonathan Eschenlohr (JE) den Durchbruch und rüttelten am Topscorerthron von Yonex-Yannik Franchini. Komplettiert wurde der Kader von erfahrenen Kräften und halb-dementen. Dieser Mix aus junger Dynamik und seniler Unbeschwertheit brachte uns verdientermassen zu einer Topklassierung.
Ausblick auf die Aufstiegsspiele:
Der berechnete Punkteschnitt von 1.5 wurde um 0.07 Punkte/Spiel verfehlt. Anzumerken ist jedoch, dass meine Simulationen eine mögliche Aufstiegsrunde ins Modell einfliessen liessen, sodass am 12./13. April mein portabler «Rechner 2000» live Hochrechnungen anstellen wird - je nach Konstellation der Punkteausbeute. Die Loki wird sich nicht von der Liga-Mafia bremsen lassen, die das Aufstiegsturnier nahezu ins Ausland verlegt hat. Die Mannschaft wird sich deshalb zum Grossteil in einem naheliegenden Lager abschotten und akklimatisieren.
Es bleibt zu hoffen, dass dann beim abendlichen Mahl nicht wieder ein chemischer Angriff auf einen der Spieler stattfindet. Vor der letzten Meisterschaftsrunde wurde nämlich meinem kongenialen Partner auf und neben dem Feld, Iay, etwas ins Fondue gemischt, sodass er nur dank einer ambulanten Express-Güx-Kür einige Einsätze absolvieren konnte. Team-Chemiker Bachmann C aus dem Exil sprach von einem fiesen Gift der Stufe 4 von 5. Man munkelt seither, es war einer der Reiter aus Dürnten, Bubikon oder Rüti, der beim Einlaufen am Samstag zuvor den Weg zu den 4 After-Spezli in einer Beiz suchte, aber sich beim Wegweiser "Baar" schon zu sicher war.
Anekdoten aus dem Mannschaftsleben:
Die Saison wurde geprägt von mehreren Stürzen vom Fahrrad im Fitnessstudio. Die von Böllen-Mau verordneten Physislektionen kamen deshalb nicht bei allen optimal an. Böllen-Mau führte auch den umstrittenen Bierbarometer ein. Das Nichteinhalten der angegebenen Trainingspräsenz, unangekündigte Verspätungen im Training, verbale Angriffe auf den Trainerstab und vieles mehr wird mit einer Höhe von mindestens 2 Strafbieren oder einer Teampizza sanktioniert. Der Erfolg dieser neuen Kultur kann noch nicht abschliessend beurteilt werden.
Ein grosses Highlight der Loki fand beim lokalen Fest nahe dem "Rössli" statt, wo sich zur Hafenbesichtigung nahezu alle hohen Tiere der Loki - von Vize und Sportchef über den Medienverantwortlichen bis zum Spielerrat - am See trafen.
Iay kontrollierte pflichtbewusst die Segelboote, insbesondere deren korrekte Sicherung. Das Boot eines Seglers mit «Flussbrevet96» schien nicht den Stäfner Normen zu entsprechen. So sprach Iay den Kapitän an und wies ihn zurecht. Es ereignete sich eine hitzige Diskussion, bei der sich Iay auf das internationale Seerecht berief.
Der Segler bezichtigte ihn als unwissend, da er nicht einmal vor 1996 geboren sei, als er das Brevet gemacht hatte. Den verbalen Kampf gewann Iay spätestens, als der Segler sich per Handruder aus dem Hafen machen musste. Die Zuschauer am See versicherten, dass sie für dieses grosse Hafen-Kino auch gerne Eintritt gezahlt hätten. Wer auch einmal «chli dumm Schnurre» möchte, kann gerne einen Platz buchen auf der Spielerbank der Loki am nächsten Wochenende!
Aktuelle Anliegen seitens des Spielerrats:
Der Spielerrat fordert bei einem allfälligen Aufstieg 24 Stunden Freibier für ganz Stäfa. Kassenwart und Vize würden dafür eigens eine ihrer verdienten Ferien absagen, die bekanntlich jeweils aus dem 5-Liber-Kässeli bezahlt werden.
Der Spielerrat fordert bei einem allfälligen Aufstieg zudem, das Wort «Curry» (alternativ «Köri») zum Wort des Jahres zu küren. Schliesslich gibt es in Stäfa nur dieses eine (scharfe) Gewürz.
Des Weiteren fordert der Spielerrat ein Restock der Vintage-Loki-Regenjacke. Die horrenden Summen, die von der teaminternen Fraktion «Demente» gefordert werden, um diesen Kleidungsstück an Clubmitglieder zu verkaufen, sind nicht mehr tragbar.
Abschliessend ruft der Spielerat Zeuginnen und Zeugen auf, sich bezüglich der Causa Hotschi und/oder der Causa Fondue zu melden. Für einen zielführenden Hinweis winkt eine erholsame Draisinen-Fahrt mit dem Spielerrat quer durch den Gotthard.
Aufstiegsturnier Gruppe 4
Sporthalle Bildstöckli
Neugutstrasse 2, 9463 Oberriet SG
Samstag, 12. April, 19.30 Uhr:
EFS United – Loki Stäfa
Sonntag, 13. April, 12.30 Uhr:
UHC Laupen II – Loki Stäfa
Sonntag, 13. April, 14.30 Uhr:
Loki Stäfa – TSV Mörschwil Dragons